Archive for the ‘Albin Kurti’ Category

Am 8. Juni- Wahlen im EU Protektorat Kosova

Mai 28, 2014

von Max Brym am 28.05.2014

Die Europawahlen sind vorbei. In den meisten europäischen Staaten gewannen oppositionelle Kräfte deutlich an Stimmen. Die Unzufriedenheit mit dem Establishment zeigt sich jedoch auf unterschiedliche Art und Weise. In Griechenland, in Portugal, in Spanien in Irland und in Holland gewannen linke Parteien deutlich an Stimmen. Der Politik des sozialen Kahlschlages wurde in den

genannten Ländern eine deutliche Absage erteilt. Auf der anderen Seite konnten in Frankreich, England, Ungarn, Österreich und teilweise in Deutschland rechtspopulistische Kräfte und offene Faschisten deutliche Stimmengewinne erzielen. Diese Kräfte versuchten letztendlich auf der Basis des Nationalismus und des offenen Rassismus, den Unmut gegenüber der EU Bürokratie für sich zu vereinnahmen. Die politische Entwicklung in Europa zeigt deutlich:Parteien der bürgerlichen Mitte von den konservativen bis hin zu sozialdemokratischen Kräften verlieren mehr und mehr an Einfluss. Viele Menschen innerhalb der EU können sich wie in Griechenland keine warme Mahlzeit und keine medizinische Versorgung mehr leisten. Der Exportweltmeister Deutschland hat auf der Basis der kapitalistischen Konkurrenz Europa kaputt konkurriert. In den meisten Ländern Europas gibt es massiven Sozialabbau, um die Schulden bei den Banken zu begleichen. Dieses Europa der Banken und Konzerne wird immer deutlicher abgelehnt. Die entscheidende Frage ist jedoch, ob sich diese Ablehnung nach links oder nach rechts hin orientiert.

Die Bedeutung der Wahlen in Kosova

In der europäischen Presse spielen die Parlamentswahlen in Kosova am 8. Juni bis dato keine besondere Rolle. Wer nach Berichten über den Wahlkampf in Kosova in den bürgerlichen Medien sucht, sucht meist vergebens. Dennoch haben auch die Wahlen in Kosova nicht nur für die dort lebenden Menschen sondern auch für die internationale Situation eine ziemliche Relevanz. Bis dato wird Kosova als neoliberales Versuchslabor der EU behandelt. In Kosova wird getestet inwieweit Ausbeutung und neoliberale Deregulierung widerstandslos hingenommen wird. Das Parteienkartell bestehend aus PDK, LDK, AKR und AAK, steht insgesamt für Programme der sozialen Rechtlosigkeit. Daran ändert sich auch nichts wenn Ministerpräsident Hashim Thaci, jetzt kurz vor den Wahlen 200.000 neue Arbeitsplätze verspricht. Der Ministerpräsident versprach vorgestern aus einer Stadt wie Gjakova, „eine deutsche Stadt“ zu machen, wenn die Menschen die PDK wählen würden. Dümmer ist Wahlkampf kaum zu führen. Es gibt von dem oben genannten Parteienkartell nur leere Versprechungen und alle bezeichnen sich als Parteien der „rechten Mitte“ Nur die „Bewegung für Selbstbestimmung“ ( VV) hat ein konkretes soziales alternatives Programm. VV fordert ein kostenloses Bildungssystem, eine Krankenversicherung für alle, die Reaktivierung von Trepca, sowie gewerkschaftlicher Rechte. Die Finanzierungsvorhaben sind konkret durchgerechnet. Mittels eines progressiven Steuersystems gedenkt VV, die Armen zu entlasten und die Reichen zu belasten. Der einzige reale Bezugspunkt für Arbeiter, Arbeitslose, Rentner und Bauern ist VV. Das Programm von VV ist aber kein marxistisches Programm. Diese Tatsache wird von einigen Kräften in Kosova kritisiert. Dennoch bleibt festzuhalten: Nur VV stellt die soziale Frage in den Mittelpunkt ihrer Agitation und Propaganda. Menschen die an der Veränderung der Situation im Land interessiert sind beziehen sich positiv auf die „Bewegung der Selbstbestimmung“. Die VV bezeichnet sich selbst als Partei der „linken Mitte“. Selbstverständlich ist diese Eigendefinition etwas schwammig und interpretierbar. Dennoch, die sozialen und antikolonialen Forderungen im Programm von VV sind konkret und objektiv betrachtet für Kosova radikal links. Wer die Situation in Kosova verändern will muss auf alle Fälle VV wählen. Nur durch die Wahl von VV wird die berühmte Stabilität auf Kosten der breiten Massen in Kosova infrage gestellt. Ein Wahlsieg der regierenden PDK, oder ein Wahlsieg der LDK würde das arme Volk in eine tiefe Depression stürzen. Nur durch einen Wahlerfolg von VV können die Verhältnisse auch mittels verstärkter außerparlamentarischer Aktionen zum tanzen gebracht werden. Ein Wahlerfolg von VV würde deutlich machen, dass die EU Mission in Kosovo kritisch gesehen wird.

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Vorstellung des alternativen Regierungsprogramms von VV in Kosova

Oktober 25, 2013

von Max Brym am 25.10.2013

Die „Bewegung für Selbstbestimmung“ ( VV) hat kürzlich unter dem Titel „Alternativa“, ein Regierungsprogramm für Kosova vorgelegt. Es ist an der Zeit sich mit diesem Programm zu befassen. Regelmäßig werden wir auf Kosova-Aktuell dieses Programm vorstellen. Heute befassen wir uns mit der Textpassage, in der VV die soziale Lage im Land beschreibt. Dokumentation –

Textauszüge

„Kapitel 13 Verteidigung des Sozialen

Kosova ist das ärmste Land in Europa. Rund 48% der Bevölkerung leben in Armut mit weniger als 1,42 pro Tag: 18% der Bevölkerung leben in extremer Armut mit 93 Cent am Tag. Nach den offiziellen Angaben liegt die Arbeitslosigkeit bei 45% im Jahr 2011. Es gibt keinerlei kostenlose Gesundheitsvorsorge im Land. —- Das Erziehungssystem schafft keine Gleichheit. In den öffentlichen Schulen gibt es keinerlei qualifizierte Organisation, es existiert Gewalt in den Schulen. Viele Jugendliche konsumieren Drogen. Niemand kümmert sich um die sozialen Belange der Schüler und Schülerinnen. ———-

Nach einer Studie der Statistischen Agentur Kosovas aus dem Jahr 2011 geben die kosovarischen Familien 38% ihres Einkommens für Lebensmittel aus, 31 % für die Wohnung aber nur 1% für die Bildung. Dies zeigt, knapp 70% des Einkommens werden für elementare Dinge des Alltagslebens ausgegeben. In unterschiedlicher Form werden Frauen besonders ausgebeutet und unterdrückt. Frauen und Mädchen sind besonders arm.——

Der Jugend fehlt ein qualifiziertes öffentliches Bildungsangebot.

Die Pensionisten leben oftmals in einer extremen sozialen Lage.

Das Hauptziel von VV ist die Überwindung der sozialen Diskriminierung und der Massenarmut. Wir streben eine Gesellschaft ohne soziale Diskriminierung und soziale Unterdrückung an. Die Sozialpolitik ist die Hauptaufgabe des Staates. Dabei muss der Staat eng mit den Gewerkschaften und demokratischen Basisorganisationen kooperieren. Wir streben die Zusammenarbeit mit allen sozialen und demokratischen Basisinitiativen an, um die Lage elementar zu verändern. Soziale Rechte müssen durch den Staat per Gesetz und Verfassung garantiert werden. Für ein Leben in Würde muss es soziale Grundsicherungen geben. „

Übersetzung Max Brym

Anmerkung- Nach Angaben der UN ist Kosova das neuntärmste Land auf der Welt. Schlechter als Kosova werden nur Nepal, Namibia, Dschibuti, Turkmenistan und ein paar andere Staaten bewertet.

Link Kritik am Programm von VV in Deutsch unter http://www.kosova-aktuell.de/index.php?option=com_content&view=article&id=2436:debatte-die-lpv-hat-ein-reformistisches-programm&catid=31&Itemid=115

In Albanisch unter http://www.kosova-aktuell.de/index.php?option=com_content&view=article&id=2437:debat-lvv-ka-nje-program-reformist&catid=31&Itemid=115

Kosova- Bemerkungen zur Religion und Nation

Juni 26, 2013

von Max Brym am 26.06.2013

Kürzlich erschien ein Artikel von Albin Kurti unter dem Titel „ Religion und Nation“.. Es scheint auch für uns an der Zeit zu sein zum Themenkomplex „ Religion und Nation“ einige Bemerkungen zu machen. Um es vorweg zu sagen: „ Die Redaktion von Kosova Aktuell tritt für Selbstbestimmung, soziale Gleichheit und Laizismus ( Trennung von Kirche und Staat) ein. Die Angriffe und Drohungen von islamischen Fundamentalisten in Kosova gegen Frauen, wie die

Abgeordnete Alma Lama, von “Vetëvendosjes” ( Bewegung für Selbstbestimmung), attackieren wir als barbarischen und gefährlichen Akt. Die Rede eines Hoxhas aus Prizren, die über You Toube verbreitet wurde wird von uns scharf kritisiert. In dieser Rede stellte der Hoxha Frauen und Mädchen welche studieren als „ Huren“ hin. Diese Rede ist reaktionär und verkommen. Es geht auch nicht an wenn der Abgeordnete Gezim Kelmendi von der „ Partei des Rechts“ den albanischen Nationalhelden Skanderbeg nicht mehr als nationale Gestalt betrachtet wissen will. Für den Abgeordneten Kelmendi welcher die Regierung Thaci -unterstützt- war Skanderbeg nur ein „christlicher Held“. Ziel dieser ganzen Kampagne ist es das einfache Volk zu spalten, das soziale Elend zu belassen und den Widerstand gegen die EULEX und den serbischen Staat zu unterminieren. Es soll ein religiöser Diskurs in Kosova stattfinden. Nichts ist aber absurder als die Religion von der zu akzeptierenden privaten Sphäre in die Öffentlichkeit zu tragen. Die albanische Geschichte kennt Skanderbeg, der letztendlich in seiner Zeit katholisch wurde. Sie kennt aber auch den progressiven orthodoxen Bischof Fan Noli, welcher für demokratische Reformen speziell als Ministerpräsident 1924 in Albanien eintrat. Zudem hatte Fan Noli ein positives Verhältnis zu dem Atheisten Lenin und später in den USA zu dem Juden Albert Einstein. Die Geschichte kennt den Nationalhelden Adem Jashari, dieser Befreiungskämpfer der UCK wurde als Muslim geboren. Eine Religionsinterpretation welche den Glauben zum entscheidenden Faktor in der Bewertung von Geschichte und Personen macht zerstört den progressiven albanischen Patriotismus, gegen den serbischen Staat und die EULEX. Die sektiererische Religionsinterpretation zerstört die Einheit der armen Menschen und der Arbeiter. Die Religion ist eine zu respektierende Privatangelegenheit und sonst nichts. Das Volk in Kosova benötigt die Einheit der Menschen verschiedener religiöser Überzeugungen im Kampf für Freiheit und soziale Gleichheit. Ob einer Atheist, Muslim, oder Christ ist ist eigentlich einerlei. Es geht um Arbeit, Gleichheit und nationale Selbstbestimmung. Ein sektiererischer religiöser Diskurs macht die Wohnung nicht warm, füllt nicht den Bauch und schafft keinerlei soziale Sicherheit.

Keine religiöse Toleranz

Der Autor dieser Zeilen ist gegen die sogenannte religiöse Toleranz. Denn die Toleranz ist nichts freundliches, die Toleranz kann als Haltung jederzeit zurückgenommen werden. Das zugrundeliegende Verb tolerieren wurde im 16. Jahrhundert aus dem lateinischen tolerare („erdulden“, „ertragen“) entlehnt. Es gibt keinen Grund irgendeine Religion nur zu „ ertragen“. Nein die Ausübung der Religion oder der praktizierte Atheismus sind unveräußerliche Rechte. Rechte sind zu respektieren. Auch das Recht von Frauen Kopftücher an den Schulen und Universitäten zu tragen. Wer sich gegen dieses Recht ausspricht ist ungewollt ein Fürsprecher des Hoxhas aus Prizren. Der Kerntext seiner Rede ist, dass die Frauen und Mädchen gefälligst zu hause bleiben sollen. Es gilt jedoch das Recht auf das Kopftuch auf den Rock und andere Kleidungsstücke zu verteidigen. Die Frauen müssen dasselbe Recht auf Bildung und soziale Wohlfahrt erhalten als die Männer. Egal ob sie ein Kopftuch tragen oder nicht. Jeder sektiererische religiöse Diskurs hat zu verschwinden. Die Religion ist Privatsache. Was Kosova benötigt ist die Einheit der einfachen Menschen gegen jede Art von Ausbeutung und nationaler Unterdrückung. Dabei sollte die Devise gelten: „ Ob es einen Himmel gibt oder nicht darüber kann man sich bei genügender Zeit solidarisch streiten, jetzt muss aber dafür gekämpft werden zu verhindern, dass die Realität zur Hölle wird.

Botschafter Akan Ismaili hat mehr Geld als US Präsident Obama

Januar 1, 2013

Botschafter Akan Ismaili hat mehr Geld als US Präsident Obama

von Max Brym am 01.01.2013

Vollbild anzeigenKosovas Botschafter in den USA , Akan Ismaili, hat mehr Geld als US Präsident Obama. Dies berichtete die Zeitung „Zeri“ in ihrer Ausgabe vom 31. Dezember 2012. Nach den Angaben der Zeitung verfügt Ismaili über ein Geldvermögen von 7, 5 Millionen Euro. US Präsident Obama hingegen hat „nur“ ein Geldvermögen von 5,5 Millionen Euro. Neoliberale Propheten wie der

Geschäftsmann und PDK Abgeordnete Berat Buzhala, wird dies sicher als progressive Realität darstellen. Der Herr Botschafter hat auf Banken in Kosova rund 135.000 Euro deponiert. Auf slowenischen Konten befinden sich 3,5 Millionen Euro und in den USA 4 Millionen Euro. Gemacht hat der Herr Botschafter das Geld hauptsächlich durch den Kauf und den Verkauf von Aktien der slowenischen Telefongesellschaft IPKO. Für die Gesellschaft IPKO wird in Kosova massiv Reklame betrieben. Ob der Herr Botschafter die Interessen der armen Massen in Kosova auf diplomatischem Parkett vertritt, darf zurecht in Frage gestellt werden.

 

Arm und reich in Kosova

 

Die Zeitung „Zeri“ erstellte eine Rangliste über die reichsten politisch tätigen Personen Kosovas, in ihrer Ausgabe vom 31. Dezember. Diese Angaben sind mit Sicherheit unvollständig. Die Angaben waren zum Teil freiwillig und erfassen nicht das Sachvermögen der befragten Personen. Dennoch hier die Rangliste

 

Platz 1 Akan Ismaili Geldvermögen 7, 5 Millionen Euro

 

Platz 2 Behhgjet Pacolli stellvertretender Ministerpräsident Kosovas. Geldvermögen in Kosova 3,7 Millionen Euro. Der Multimillionär Pacolli machte keine Angaben zu seinen sonstigen weltweit vorhandenen Vermögenswerte. Real betrachtet dürfte Botschafter Ismaili nur ein kleines Licht gegenüber dem Multimillionär Pacolli sein.

 

Platz 3 Ramiz Kelmendi Abgeordneter der AAK mit einem Geldvermögen von 2,9 Millionen Euro. Kelmendi ist Eigentümer der Supermarktkette „ ETC“

 

Platz 4 Blerim Shala stellvertretender Vorsitzender der AAK Geldvermögen in Kosova 220.000 Euro.

 

Platz 5. Xhavid Haliti PDK Abgeordneter und stellvertretender Parlamentspräsident. Geldvermögen 160.000 Euro. Keine Angaben speziell zu seinen Grundstückswerten im Gebiet Peja.

 

Die geschönte Liste welche sich beliebig fortsetzen ließe macht nur den schreienden Gegensatz zwischen arm und reich in Kosova deutlich. Ministerpräsident Thaci gab an, für seine neue Villa mit 700 qm. Wohnfläche 220.000 Euro investiert zu haben. Schulden musste der Ministerpräsident deshalb nicht machen.

 

Benzin und Parteien

 

Der Benzin Millionär Ibrahim Bucaliu, wird bis auf Pacolli, über das bescheidene Einkommen der meisten Politiker nur lachen können. Im Jahr 2012 wurden 433 Millionen Liter Öl und Benzin nach Kosova. importiert. Die größte Gesellschaft ist „ Hip Petrol“. Diese Firma gehört Ibrahim Bucaliu. Was an dem Benzin verdient wird macht die Importsteuer klar. Nach offiziellen Angaben wurde für Öl und Benzin durch die Gesellschaften „ Hip Petrol“ Mamidoil Kosova „ Al Petrol und „ Albapetrol 225 Millonen Eura Zoll entrichtet. Der Benzinimport ist zur wichtigsten Einnahmequelle des kosovarischen Staates geworden. Nach Angaben der Organisation „ Konsumatori“ sind die Benzinunternehmen mit ihren Spenden die wichtigsten Einnahmequellen der Parteien. Besonders enge Beziehungen soll es nach Angaben der Organisation „ Konsumtori“ zwischen Ibrahim Bucaliu und dem Abgeordneten der PDK Berat Buzhala geben. Welch ein Wunder, dass Buzhala besonders eifrig seinen Parteifreund Jakub Krasniqi attackiert. Krasniqi hat sich vor einiger Zeit für bestimmte soziale Rechte eingesetzt. Ein rotes Tuch ist für Buzhala der Vorsitzende der VV Albin Kurti. Stets warnt Buzhala vor „Chavez Methoden in Kosova“. In Deutschland gibt es den Spruch: „Wessen Brot ich ess“- dessen Lied ich sing.“ Außerdem ist Buzhala nach Angaben der Organisation COHU selbst Unternehmer und mit serbischen Kapitalisten verbunden.

 

Kosovarische Besonderheiten Tankstellen Botschafter Minister

 

Kosova hat mehr Minister als beispielsweise China. Der kosovarische Botschafter in den USA hat mehr Geld als der US Präsident. Zudem verfügt Kosova über 1000 Autotankstellen. Eine türkische Zeitung schrieb kürzlich: „Die Türkei hat für 70 Millionen Einwohner 1381 Tankstellen, Kosova hat für 2 Millionen Einwohner 1000 Tankstellen.“ Welch ein Fortschritt, oder ist da etwas faul ?

Demokratie a la Kosova – Warum schweigt die EU?

Oktober 25, 2012

von Georg Hanser am 25.10.2012

Vollbild anzeigenSeit Montag liegt die deutsche Staatsbürgerin Iris im Krankenhaus in Prishtina im Koma. Ihr Leben ist in akuter Gefahr. Ihr „ Verbrechen“ war den Mutter Theresa Platz in Prishtina zu besuchen. Dort wüteten Spezialpolizisten gegen friedliche Demonstranten der „ Bewegung für Selbstbestimmung“ ( VV). Auf Bildern ist ein Einsatzleiter der Spezialpolizei zu sehen wie er  auf

einen am Boden liegenden Demonstranten eintritt. Parlamentsabgeordnete wurden auf offener Strasse misshandelt. Auf einem Video ist zu sehen wie der Abgeordnete Liburn Aliu und der Fraktionsvorsitzende der LPV Visar Yimeri misshandelt werden. Gestern legte die LPV Dokumente über den Terror der Polizei auf einer Pressekonferenz vor. Laut Bojken Abazi, wurden viele der festgenommenen Demonstranten in den Polizeistationen misshandelt.

 

Was sagt Thaci

 

Der Möchtegern Putin Thaci forderte den LPV Vorsitzenden Kurti auf, „ die Auseinandersetzung im Parlament und nicht auf der Strasse zu suchen“. Ergo auf der Strasse darf es zu keinen Protesten kommen. Kann deutlicher gegen demokratische Prinzipien gesprochen werden? Weiter meinte Thaci: „ Die VV ist gegen die Unabhängigkeit Kosovas“. Der Abgeordnete Aliu antwortete darauf auf einer Massendemonstration am Dienstag: „ Nach der Logik von Thaci ist wohl der serbische Premier Dacic für die Unabhängigkeit Kosovas.“  Die Proteste am Montag welche Innenminister Rexhepi Niederprügeln ließ richteten sich gegen das Treffen von Thaci mit  dem jetzigen serbischen Premier Dacic in Brüssel. Dacic war jahrelang Minister unter dem Mörder Milosevic. Die Argumente von Thaci sind hanebüchener Unsinn. Thaci und seine neoliberale Clique setzen auf Repression soziale Grausamkeiten und Privatisierungen. Die Unterwerfung unter Serbien gehört in diesen Kontext. Die „ Internationalen“ wollen nur Ruhe und Stabilität. In ganz Europa werden zurzeit soziale Rechte massiv abgebaut. Die Menschen in Kosova sollen soziale Rechte erst gar nicht erhalten. Zu dieser Politik gehört die Repression wie die Butter zum Brot. Ohne radikalen Widerstand wird Kosova ein ethnisch geteiltes verarmtes Gebilde ohne eigene Produktion und soziale Rechte  bleiben.

 

Die EU und Kosova

 

Griechenland hat mittlerweile fast den sozialen Standart von Kosova erreicht. Es gibt dort keine kostenlose Krankenversicherung mehr und durch andauernde Renten und Sozialkürzungen hat die Selbstmordrate in Griechenland kosovarisches Niveau erreicht. Soziale Leistungen werden in ganz Europa gekürzt, um  Kapitalverwertungsprobleme zu beseitigen und den Banken ihre Profite zu retten. Überall wird die Repression erhöht, um den sozialen Widerstand zu brechen. Genau aus diesem Grund stützen die „ Internationalen“ Hashim Thaci. Er steht gegen soziale Gleichheit und für private Profite. Am 14 November wird es in ganz Europa zu sozialen Protesten der Gewerkschaftsbewegung kommen. Die Menschen in Kosova müssen sich mit dem sozialen Widerstand in Europa verbinden. Kosova ist ein neoliberales Experimentierfeld der EU und des IWF. Es besteht die Gefahr, dass die meisten Gebiete in Europa bald kosovarischen Standart haben. Dagegen helfen nur Proteste, sowie der Aufbau von sozialer Gegenmacht in Kosova und Europa.

 

Georg Hanser

 

Kosovas Ökonomie liegt am Boden – Neue Luxusbauten in Peja

Oktober 20, 2012

von Deniz Faber am 20.10.2012

Vollbild anzeigenIn der Frankfurter Rundschau erschien am 19. Oktober ein sehr informativer Artikel zur Entwicklung in Kosova. Der Journalist  Felix Helbig publizierte den Artikel unter der Überschrift – Kosovos Wirtschaft liegt darnieder-. Herr Helbig bringt am Anfang ein schönes Beispiel über die rege  Bautätigkeit in Peja.  Die deutsche Projektmanagerin Sandra Elefant steht für  ein

riesengroßes Bauprojekt eines deutschen Konsortiums: Das Projekt von Elefant  nennt sich „Sonnenterrassen“. Auf den Hügeln über Peja wird  ein exklusives Viertel mit 150 komfortablen Stadthäusern entstehen. Die FR schreibt „ Die Parkettböden, so verspricht es die Hochglanzbroschüre, werden aus geölter Eiche sein, die Steckdosen aus weißem Glas.“ Sicher werden in diesen Palästen nur bestimmte Leute wohnen. Leute welche reich sind und für die Privatisierung des gesellschaftlichen Reichtums Kosovas  eintreten. Gegen diese Entwicklung steht nur die „ Bewegung für Selbstbestimmung“ Vetevendosje. In der „FR“ ist zu lesen. „Der Führer der Oppositionspartei Vetevendosje redet im Parlament von Pristina seit Monaten gegen die „von der EU verordnete Privatisierung“ der kosovarischen Wirtschaft an. Zwar habe die Staatengemeinschaft seit Kriegsende mehr als vier Milliarden Euro für das Land aufgebracht, ein Großteil des Geldes aber sei bei korrupten Regierungspolitikern des Landes versickert. Zudem habe die EU dafür gesorgt, dass die Privatisierung von Staatsunternehmen in die Verfassung geschrieben und so Arbeitnehmerrechte beschnitten wurden und die Korruption befördert werde.“

 

Dokumentation  Artikel in der Frankfurter Rundschau – Kosovos Wirtschaft liegt darnieder- unter http://www.fr-online.de/wirtschaft/kosovo-kosovos-wirtschaft-liegt-darnieder,1472780,20662638.html

 

 

Kosova – Chronologie des gestrigen Polizeieinsatzes in Prishtna

Oktober 18, 2012

von Redaktion am 18.10.2012

Vollbild anzeigenMittwoch 17 Oktober -11:40 – Mehr als 60 Aktivisten der „ Bewegung für Selbstbestimmung“ ( VV)  wurden festgenommen. 11:02 – Spezialeinheiten der Polizei gehen gegen Parlamentsabgeordnete von VV gewaltsam vor. Die Abgeordneten werden daran gehindert an der Privatisierungszeremonie des Stromverteilnetzwerkes KDES, zugunsten  des Konsortiums

Foto Albana Gashi Abgeordnete von VV

Çalik-Limak,  im Regierungsgebäude teilzunehmen. Bekannt ist, dass VV der Privatisierung grundsätzlich widerspricht. Die Polizei verhinderte auch, dass die Abgeordneten im Parlament an einer Sitzung teilnehmen  10:56 –  Die Polizei verletz  Abgeordneten von  VETËVENDOSJE darunter Albin Kurti  10:50 – Den Abgeordneten von VV wird durch die Polizei mitgeteilt, dass sie weder im Parlament noch im Regierungsgebäude erwünscht seien10:45 – Den Abgeordneten von VV wird verboten den Raum indem die Privatisierung festgeschrieben wird zu betreten  Leibwächter von Ministerpräsident Hashim Thaci sichern den Raum  10:40 – Drei Demonstranten vor dem Parlamentsgebäude  wurden verletzt, zwei  Hände wurden gebrochen  und ein Auge schwer verletzt. .

10:39 – Innenminister  Bajram Rexhepi erscheint  im Hof des Gebäudes der Regierung und weißt die  Polizei an,  die Abgeordneten von VV innerhalb von einer   Minute zu entfernen.

10:32 – Einige Demonstranten  werden von der Kosova -Polizei Special Einheit  an den Stufen des  Nationaltheaters eingekesselt.

10:21 – Weiterhin gewalttätige Verhaftungen durch die Special Einheiten der Polizei .

10:20 – Die Abgeordnete von VV, Albana Gashi, wird gewaltsam festgenommen

10:16 – Die Parlamentsabgeordneten von  VETËVENDOSJE! ( VV )  werden am Eingang zum  Raum, indem die Verträge unterzeichnet werden von der Polizei abgedrängt.
10:10 – In diesem Moment  überfallen Kosova Spezial Polizisten Demonstranten vor dem Regierungssitz. Gegen bereits am Boden liegende  Demonstranten  wird  Spray  eingesetzt, sowie physische Gewalt ausgeübt.

10:09 – Aktivisten von  VETËVENDOSJE! und Gewerkschaftsvertreter versammelten sich vor dem  Regierungssitz, um sich der  Unterzeichnung des Vertrages für die Privatisierung der Strom –  Verteilung zu  widersetzen.

17. Oktober 2012

 

Quelle

VETËVENDOSJE!

Sekretariat für Medien und Kommunikation

 

Übersetzung Max Brym

Siehe auch  den gestrigen  Artikel unter http://kosova-aktuell.de/index.php?option=com_content&view=article&id=2060:privatisierungsterror-in-prishtina-zerschmettert-die-regierung-thaci&catid=2&Itemid=102

 

Keine Privatisierung der KEDS – Albin Kurti hat Recht

Juli 12, 2012

von Agron Sadiku am 12.07.2012

Vollbild anzeigenIn Albanien wurde das Stromnetz , sowie der Verkauf des Stromes privatisiert. Die Folgen für die Menschen sind gravierend. Die Strompreise zogen deutlich an, Arbeiter verloren ihre Arbeitsplätze und vielen armen Menschen wurde der Strom abgedreht. Die armen Menschen in Albanien

haben kein Geld, um die hohen Strompreise zu bezahlen. Ähnliches droht nun in Kosova. Die Regierung Thaci hat das Verteilungsnetz der KEK, (KEDS) privatisiert. Der türkische Konzern Limak and Çalik erwarb das Verteilungsnetz der KEK für minimale 26 Millionen Euro. Damit verfügt ein privates am Maximalprofit orientiertes kapitalistisches Unternehmen über eine absolute Monopolstellung in Sachen Stromverteilung. Die Preise für den Strom werden dadurch auch in Kosova steigen. Nur für drei Jahre garantiert Limak and Çalik, die Sicherheit der Arbeitsplätze. Eine Entlassungswelle steht damit auch in Kosova bevor. Bereits vor der Privatisierung drehte die KEDS vielen bedürftigen Menschen den Strom ab, weil die Armen die Preise nicht bezahlen konnten. Diese Maßnahmen werden sich mit der Privatisierung verschärfen.

 

Widerstand

 

Die „ Bewegung für Selbstbestimmung“ ( VV) macht zur Zeit deutlich, dass nur sie gegen die Privatisierung der (KEDS) entschieden eintritt. Albin Kurti attackierte in einer denkwürdigen Debatte im Parlament Ministerpräsident Hashim Thaci, scharf. Kurti warnte auch die Firma Limak and Çalik, vor jeglicher Investition in den Reichtum Kosovas, Kurti sagte: „ Wenn sie hier investieren wird der Tag kommen, an dem sie entschädigungslos enteignet werden“. Der Tumult im Parlament war unbeschreiblich. Kurti rief im Namen von VV zum entschiedenen Widerstand gegen die Privatisierung auf. Damit hat Albin Kurti absolut Recht. Jetzt ist es an den Arbeitern und Arbeiterinnen den Kampf gegen die Privatisierung der (KEDS) zu führen. Die Arbeiter und Arbeiterinnen müssen demonstrieren und streiken. Dies muss im gesamten Kosova passieren. Tretet in den Streik, dreht der Regierung den Strom ab. Worte sind genug gewechselt, verjagt die neoliberale Regierung Thaci, treibt die kapitalistischen Manager von Limak and Çalik, aus dem Land.

Kurti- Kosova und Serbien sind keine normalen Staaten

März 19, 2012

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Geschrieben von Genc Mustafa
Montag, 19. März 2012
Vollbild anzeigenAnlässlich der vierten Vollversammlung der LPV ( Bewegung für Selbstbestimmung ) Leitung erklärte Albin Kurti, am 18 März in Prishtina : “ Kosova ist kein normales Land, weil es ein schwacher Staat ist  ohne  eigenen Armee, der geteilten Stadt Mitrovica und der größten Armut in Europa .Aber auch  Serbien ist kein  normales Land, weil Serbien sich  nicht distanziert von seiner  kriminellen Vergangenheit. Serbien unterhält   illegale Strukturen in Kosova,

Foto Albin Kurti

Serbien hält am antialbanischen Rassismus fest.  Serbien versucht wieder illegale Wahlen in Kosova abzuhalten. Serbien betrachtet Kosova als innenpolitische Angelegenheit. Der Staat Mazedonien betreibt Terror gegen die dort lebenden Albaner“ Auf der Vollversammlung kritisierte Kurti, in scharfen Worten den Prozess der Privatisierung der Wirtschaft Kosovas durch die kosovarische Regierung. Kurti erklärte: „ Der Privatisierungsprozess  ist gescheitert. Dieser Prozess bremst die wirtschaftliche Entwicklung und fördert die Armut.“

 

Liburn Aliu – Leistet überall Widerstand

Februar 28, 2012

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Geschrieben von A.F. Prishtina
Dienstag, 28. Februar 2012
Vollbild anzeigenGestern blockierten in Prishtina mehrere tausend Menschen bei eisiger Temperatur den Regierungsitz in Kosovo. Aufgerufen hatte zu dieser Aktion die – Bewegung für Selbstbestimmung- ( LPV). Der Protest richtete sich gegen den Vertrag mit Belgrad, welcher Kosova den Namen Republik nimmt und dem Land bei internationalen Konferenzen eine Fußnote verpasst. Die Demonstranten blockierten vier Stunden lang den Regierungsitz. Ziemlich am Anfang derKundgebung wurden die Speergitter der Polizei auf dem Skanderbeg Platz hinweg gefegt. In seiner Rede stellte Albin Kurti nicht nur die verweigerte Selbstbestimmung zur Debatte sondern auch die schrecklichen sozialen Lebensbedingungen in Kosova. Kurti erklärte dass es eine enorm wachsende Schere zwischen Arm und Reich gibt und fügte hinzu, dass rund 18% der Bevölkerung unter Kalorienmangel leiden . Kurti forderte ziemlich offen den Sturz der Regierung Thaci und einen Weg hin zu Selbstbestimmung und sozialer Gleichheit. Der Abgeordnete Liburn Aliu sprach gestern besonders kämpferisch. Aliu forderte ein <Ende mit Geduld und Anpassung>. Aliu sagte: < Fast alle haben Grund zum Widerstand, die Arbeiter, die Bauern die Arbeitslosen, die besonders Armen in Kosova>. Aliu forderte zum permanenten Widerstand gegen die Regierung, die Reichen, und die Privatisierer auf.
A.F. Korrespondent Prishtina

 

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